St. Hedwig in Fürstenberg
Die Fürstenberger Gemeinde teilt das Patronat mit der Kathedrale in Berlin, doch sie gehört erst seit 1994 zum Erzbistum. Zuvor war sie dem Bischöflichen Amt Schwerin zugeordnet, da Fürstenberg früher im Herzogtum Mecklenburg-Strelitz lag und erst 1990 zum neuen Bundesland Brandenburg kam. Pfarrer Gerhard Hilbig (1954 bis 1997) erlebte den Wechsel, wurde ins Erzbistum Berlin übernommen und ging als dessen ältester Priester mit 79 Jahren in den Ruhestand.
Die Seelsorgstelle Neustrelitz kaufte 1924 in Fürstenberg ein Wohngebäude und das dahinterliegende kleine Fabrikgebäude. Das erste katholische Gotteshaus in Fürstenberg wurde 1925 am Ostersonntag im Obergeschoss der kleinen Fabrik benediziert. Es war zunächst Außenstelle der Pfarrei Neustrelitz. Der Altar war aus einem alten Schrank gefertigt, drei farbige Fenster zeigten die Symbole von Glaube, Hoffnung und Liebe. Am Anfang gab es sehr wenige Katholiken. Die Kapelle diente auch den Schnittern, die zur Erntesaison nach Fürstenberg kamen. Nach dem 2. Weltkrieg wuchs die katholische Gemeinde auf 2.000 Mitglieder an, so dass 1948 eine Lokalie gegründet wurde. Deren erster Geistlicher war von 1949-54 Josef Hille. Pfarrei ist die Gemeinde seit 1971.
Die Kapelle in der Nähe des Bahnhofs war in den 60er Jahren baufällig geworden. Ihr Patronat, das gewählt worden war, weil der erste Altar eine Reliquie der heiligen Hedwig enthielt, verhalf ihr zu einer „General-Reparatur“,
da die verstorbene Frau des Abteilungsleiters im Rat des Kreises den gleichen Vornamen getragen hatte. Nach Plänen von Hans Bartoschek wurde das Gotteshaus 1967 neu errichtet. Die Inneneinrichtung mit Altar, Tabernakel, Kreuzweg und einem Mosaik entwarf Rudolf Brückner-Fuhlrott.
1985 kam Pfarrer Michael Ritschel zunächst als Administrator nach Rheinsberg und Gransee, übernahm dann im selben Jahr auch die Pfarrei in Fürstenberg. Bis heute ist er dort als Pfarrer tätig.
Die Geschichte von Fürstenberg und besonders die Geschichte der katholischen Gemeinde in Fürstenberg ist stark geprägt durch die nahe gelegene Gedenkstätte. Im Konzentrationslager Ravensbrück wurden während der NS-Herrschaft 92.000 Frauen und Kinder ermordet. Die französische Ordensschwester Elisabeth Rivet, Generaloberin ihrer Kongregation, gehörte auch zu den Ermordeten. Sie war am Karfreitag 1945 an Stelle einer Mitgefangenen freiwillig in die Gaskammer gegangen. Seit 1985 halten die katholischen Christen jedes Jahr am Freitag der 4. Fastenwoche eine Gedenkfeier, seit 1992 auf dem KZ-Gelände.
Zur Pfarrei St. Hedwig gehören heute auch die Gemeinden in Gransee und Rheinsberg. Die Pfarrei St. Hedwig besteht heute aus ca. 700 Katholiken, im gesamten pastoralen Raum Fürstenberg-Neuruppin leben ca. 2.000 Katholiken.
Adresse:
Bahnhofstr. 2, 16798 Fürstenberg Regelmäßige Gottesdienste:
Sonntags 10:30 Uhr
Dienstags 9:00 Uhr
Freitags 9:00 Uhr